Segeltheorie

Der Antrieb jedes Segelschiffes ist der Wind. Wir nutzen seine Kraft auf zweierlei Arten um unser Schiff zu bewegen.

1.) Vortrieb durch Schub

In Windrichtung lassen wir uns vom Wind bequem schieben, indem wir seiner Kraft möglichst viel Segelfläche in den Weg stellen, die uns nach vorne schiebt.
Je mehr Luftmasse wir einfangen können, umso mehr Vortrieb wird gewonnen. Am besten eignen sich dafür bauchig geschnittene Segel.


2.) Vortrieb durch Auftrieb

Von "am Wind" bis "Raumschotts" wird Vortrieb durch Ablenkung erzielt. Dafür sind flachgeschnittene Segel, die den Luftstrom ablenken und nicht abbremsen, erforderlich. Vortrieb (Auftrieb) entsteht am Segel dadurch, dass die Luft die am Segel entlang streicht verschieden lange Wege zurücklegen muss. Die Luftmoleküle in Luv ändern ihre Geschwindigkeit kaum, die in Lee dagegen müssen um die Wölbung des Segels herum fließen. Um gleichzeitig mit der Luft von Lee an der Hinterkante des Segels anzukommen, muss die Luft von Luv erheblich schneller fließen. Dadurch entsteht in Luv Unterdruck. (Bernouillisches Gesetz)

Dieser Unterdruck ist es, der ein Segelboot schräg gegen den Wind segeln lässt, oder ein Flugzeug in der Luft hält.


Es gibt drei verschiedene Arten von Wind

1.) Wahrer Wind
Ist der Wind den wir von einem festen (unbewegtem) Standort wahrnehmen können.
Er ist messbar nach Stärke (Bofor) und Richtung.

2.) Fahrtwind
Fahrtwind erzeugen wir selbst durch die Geschwindigkeit mit der wir uns fortbewegen.

3.) Scheinbarer Wind
Scheinbarer Wind entsteht aus wahrem Wind und Fahrtwind (Kräfteparallelogramm). Nur der scheinbare Wind ermöglicht uns das Segeln

Es gilt also:
Solange wir uns bewegen, können wahrer und scheinbarer Wind niemals gleich sein. Nur an einem festen Punkt, lässt sich Windrichtung und Stärke exakt messen. Der scheinbare Wind, mehr von vorne, als der wahre Wind und erscheint stärker.
Je mehr ein Boot anluvt (zum Wind dreht) umso stärker, je mehr es abfällt (vom Wind weg) schwächer, wird der Wind. Bei Fahrt vor dem Wind, wird er deutlich schwächer.


Richtungs- und Kursbezeichnungen

Steuerbord, Starboard (stb), ist die rechte Seite des Schiffes in Richtung Bug. Backbord, Port (Bb), ist die linke Seite des Schiffes in Richtung Bug. Steuerbord oder Backbordbug besagt, dass der Baum des Großsegels auf der jeweiligen Seite gefahren wird.

Luv ist die dem Wind zugekehrte Seite eines Schiffes oder auch einer Küste.

Lee ist die dem Wind abgewandte Seite, auf der normalerweise auch die Segel stehen.
Lee ist immer die Seite auf welcher der Großbaum steht.
Anluven heißt mit dem Boot näher (höher) an den Wind gehen.
Abfallen heißt mit dem Bug vom Wind wegdrehen.


Kurse zum Wind

Für jedes Segelschiff gibt es einen Bereich zum Wind der sich nicht in Vortrieb umsetzen lässt. Das ist in etwa 90° Grad in Richtung wahrer Wind (jeweils 45° rechts und links der Windrichtung).

Segeln mit "halben Wind" ist stets quer zum scheinbaren und nicht zum wahren Wind. Die Kurse zwischen "am Wind" und "vorm Wind" werden auch als Raumschotskurse bezeichnet.


Widerstände

Abtrift (Querkraft) nennt man das Versetzen des Schiffes, durch den Widerstand des Windes nach Lee, dem entgegen wirkt der Lateralwiderstand (Lateralplan = benetzte Fläche unter Wasser). Je größer diese Fläche ist, umso wirksamer ist sie auch. Vollständig vermeiden lässt sich eine gewisse Abtrift allerdings nie. Der Formwiderstand entsteht durch das vom Bootsgewicht verdrängte Wasser. Reibungswiderstand entsteht durch die Reibung des Wassers an der Oberfläche des Bootskörpers. Auf allen "am- Windkursen" entsteht außerdem ein nicht unwesendlicher Luftwiderstand, von allen Teilen, die über die Wasseroberfläche ragen.

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